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oben von links: Dr. Eva Maria Schepers (Institutsleitung WIE), Prof. Dr. Christian Huppert (FH Bielefeld, Fachbereich Sozialwesen); unten von links: Dipl. Päd. Christiane Möcker (Planungsteam), Vera Trocha (FAW Bielefeld gGmbH), Markus Schneider (autismus OWL e.V.); Foto: ©Christian Huppert
Foto zeigt Mitglieder des Vorbereitungskreises der Autismus-Messe 2022 in Bielefeld

Dabei sein und mitmachen!

Am kommenden Samstag ist es endlich so weit. In der Fachhochschule Bielefeld finden von 10:00 bis 17:00 Uhr die Autismus-Messe und der Fachtag OWL statt – für und mit Beteiligung von Menschen aus dem Autismus-Spektrum. Der Eintritt ist frei. Markus Schneider vom Regionalverband autismus OWL e.V., berichtet, was die Besucher:innen erwartet und warum solche Veranstaltungen für die Bewusstseinsbildung über Autismus in der Gesellschaft wichtig sind.

Warum eine Autismus-Messe in Ostwestfalen-Lippe?

Markus Schneider: 

„Wir wollen Menschen aus der Region und über die Grenzen hinaus zusammenbringen, damit sie sich rund um das Thema Autismus austauschen können. Menschen im Autismus-Spektrum mit ihren Anliegen, Menschen, die mehr über Autismus erfahren und lernen möchten sowie Einrichtungen und Dienste, die autismusspezifische Hilfen anbieten. Ob in ihrer Freizeit, in der Schule, im Studium oder Beruf, innerhalb der Familie, in Freundschaften oder anderen Beziehungen – Menschen aus dem Autismus-Spektrum stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Wir möchten ihre Perspektive verdeutlichen, ihre persönlichen Geschichten erzählen und unsichtbare Barrieren aufzeigen."

Mit welchen Barrieren sind Menschen aus dem Autismus-Spektrum konfrontiert?

Markus Schneider:

„Autismus bedeutet, von Geburt an eine andere Wahrnehmung zu haben. Es gibt viele Situationen, die Menschen aus dem Autismus-Spektrum nur schwer einschätzen können. Die Autismus-Spektrum-Störung beeinträchtigt ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten. Kontakt mit anderen aufzunehmen ist für sie schwierig. Hinzu kommt häufig eine Überempfindlichkeit auf Reize wie Licht, Geräusche oder Gerüche. Menschenansammlungen, Zeitdruck oder die Erwartung, immer der Norm entsprechen zu müssen, stresst sie. Auch Hände schütteln, Small Talk halten oder das Gefühl, stets ein fröhliches Gesicht machen zu müssen, fordert sie sozial heraus."

Wie können wir Menschen aus dem Autismus-Spektrum unterstützen?

Markus Schneider: 

„Mit Hilfsangeboten, die ihre besonderen Bedürfnisse, ihre Auffälligkeiten und ihre persönliche Lebenssituation berücksichtigen, sie stärken und ihnen Mut machen. Wichtig ist auch, nicht nur ihre Defizite zu sehen, sondern ihre Ressourcen zu förden. Wir müssen Möglichkeiten für Begegnung und Austausch schaffen, um für das Thema zu sensibilisieren. Darüber hinaus möchten wir mit der Messe erreichen, dass Fachwelt und zukünftige Fachkräfte aus der Region sich vernetzen und weiterbilden können. Auf der Messe und dem Fachtag OWL stellen wir daher Berufsfelder vor und zeigen die vielfältigen Einsatzbereiche in der Arbeit mit Menschen aus dem Autismus-Spektrum auf. Schulbegleitung, Therapie, Ambulant Betreutes Wohnen, Familienhilfe – die Auswahl ist groß und abwechslungsreich."

Haben die Studierenden bei den Vorbereitungen mitgewirkt?

Markus Schneider:

„Für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung haben Studierende des Fachbereichs Sozialwesen ein Zeit- und Orientierungssystem entwickelt. Vor Ort helfen Ansprechpartner:innen, sich zurechtzufinden. Ruhebereiche laden zum Rückzug ein, die Veranstaltung ist auch barrierefrei zu erreichen. Ich freue mich sehr auf die Workshops aus Bereichen wie Beratung, persönliches Budget, Selbsthilfe und Forschung Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt und es gibt ein kulturelles Rahmenprogramm. Freuen Sie sich auf viele spannende Begegnungen und einen ganzheitlichen Blick auf das Feld Autismus."

Danke schön!

Für die Veranstaltung hat die Fachhochschule Bielefeld ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Ein besonderer Dank geht hier an Herrn Prof. Dr. Christian Huppert vom Fachbereich Sozialwesen. Er hat die Studierenden mit Vorträgen aus den Arbeitsbereichen der Kooperationspartner, dazu gehört auch der „Runde Tisch Autismus OWL“, auf die Messe vorbereitet. Des Weiteren haben der Regionalverband autismus OWL e.V., die Diakonische Stiftung Wittekindshof, das Westfälische Institut für Entwicklungsförderung (WIE) sowie die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH bei der Umsetzung mitgewirkt.